Die meisten Immobilienmakler*innen machen sich selbständig, um ein Maß an Freiheit zu genießen und um mehr zu verdienen als im Angestelltenverhältnis.
Doch in der Realität ist dem nicht so: Die Finanzen werden stiefmütterlich behandelt, es besteht mehr Haftungspotential und viel Verantwortung.
- Geht es meinen Kunden gut?
- Geht es meinen Mitarbeitern gut?
- Sind alle Rechnungen bezahlt?
- Sind Rücklagen für Steuern vorhanden?
Erst danach bezahlt man sich selbst: Und das drehen wir bei Profit First um!
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Doris Reimann ist einer der ersten zehn zertifizierten Profit First Beratern – und das passt hervorragend zu ihrem Statement als Steuerberaterin nicht 08/15 unterwegs zu sein.
Sie geht andere Wege. Klar gibt es bei ihr auch betriebswirtschaftliche Auswertungen. Jedoch zeigen diese ja immer eine Rückwärtsbetrachtung und helfen nicht bei Entscheidungen, die man heute treffen muss.
Meine GÄstin
Doris Reimann
Doris Reimann war „klassische Steuerberaterin“, gefangen in einem Korsett aus Regeln, Verordnungen und Erwartungen. Vor ihrer Kanzleigründung im Januar 2009 war sie erfolgreich in der Wirtschaftsprüfung und als Leiterin Rechnungswesen tätig. Seither hat sie hunderte Unternehmer*innen dabei unterstützt, ihre Unternehmen modern, profitabel und zukunftsfähig aufzustellen. Sie steht für den Aufbau von Wohlstand gleichermaßen wie für die Einführung der 25-Stundenwoche für Unternehmer*innen. Als eine von nur 10 zertifizierten Profit First Beratern im DACH-Raum (Stand Juli 2023) zeigt sie KMU wie leicht es ist, die Liquidität im Unternehmen zu steigern, um in Wachstum zu investieren und die Unternehmensziele zu erreichen. Ihr Motto: "Think different! Und dann mach es anders!"
Beate Roth:
Ich freue mich, heute wieder eine Gästin bei mir im Podcast zu haben zur Sache Digitalität. Diesmal gehen wir mal etwas raus aus der Immobilienbranche, aber zu einem Thema, was glaube ich sehr viele gerade in der Immobilienbranche auch interessiert oder ich sage mal was kribbelig macht, nämlich das Thema Finanzen. Herzlich willkommen Doris Reimann, Steuerberaterin, Unternehmensberaterin, Profit 1 Unternehmerin oder wie auch immer man das nennen kann. Das wird sie uns gleich nach erläutern. Erstmal herzlich willkommen Doris.
Doris Reimann:
Ja, vielen Dank Beate für das schöne Willkommen und danke für die Einladung.
Beate Roth:
Ja, sehr gerne. Genau, Wir sind beide auch in einem Coaching. Du wirst auch immer in einem Coaching, denke ich, mal sein. Wir haben uns darüber kennengelernt. Kann ich nur jedem empfehlen, sich immer weiter zu bilden. Es öffnet den Horizont und das fand ich auch so schön auf deiner Internetseite oder in den Gesprächen, die wir jetzt schon zuvor getätigt haben, zu lesen und mitzubekommen, dass du sagst, ist nichts für dich. Also deswegen erwartet bitte jetzt nicht eine trockene 0815 Steuerberaterin, denn das ist genau das, was du nicht bist und genau das, was du auch nicht magst. Erzähl uns vielleicht mal aus deiner Perspektive, was du denn magst und was du machst.
Doris Reimann:
Ja, sehr gerne. Also was ich mag, ist, wenn man es jetzt ein bisschen mit diesen schönen Worten beschreiben will, so im Marketing spreche, vielleicht eine holistische, also eine ganzheitliche Beratung. Ich sehe quasi die Steuerberatung so als i-Tüpfelchen, denn ich bin vom Herzen her wirklich Unternehmensberaterin, Mentorin und habe während meiner Karriere sehr viele Stationen selbst durchlebt. Also ich war in der Steuerberatung, in der Wirtschaftsberufung, in der Industrie, habe selber Unternehmen schon gekauft und habe auch selber welche gegründet und bin da wieder rausgegangen. Also ich habe schon sehr viele Erfahrungen gemacht und das macht es, glaube ich, so besonders. Und diese Steuerberatung, das ist eben so das i-Tüpfelchen nochmal. Weil, ich sage mal, in Deutschland, wir sind ja doch alle, ich will nicht unbedingt sagen nur titelhörig, aber hinter bestimmten Berufen erwarten wir natürlich auch eine bestimmte Qualität und das ist natürlich das Schöne, wenn ich sage, ich bin Steuerberaterin, dann wissen die Leute, okay, da kann ich mich darauf verlassen. Da ist ein Vertrauensverhältnis da, weil wir haben natürlich eine Verschwiegenheit, der wir unterliegen und so weiter. Also von daher, das ist nochmal ein bisschen was anderes, als vielleicht einfach nur Unternehmenscoach und Berater zu sein.
Beate Roth:
Ich weiß gar nicht, ob mein Ton gut ist, weil ich sehe gerade, dass mein Podcast-Mikro ziemlich weit oben ist.
Doris Reimann:
Jetzt musst du ein bisschen intensiver zuhören, aber eben war es auch schon gut.
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Beate Roth:
Okay, ja, es ist auch ein ziemlich gutes Mikro, nur ich denke gerade irgendwie, du hast doch auf das große Mikro umgestellt und meine Zuhörer sollen mich ja aber insbesondere dich hören. Ja, schön, genau, Steuerberater, da assoziiert man automatisch ordentliches Arbeiten, Seriösität und ja, das wirst du auch sein, da bin ich mir sicher. Aber das Schöne ist halt bei dir, ja, du hast Unternehmensleben gelebt, Also das, was ja auch die ImmobilienmaklerInnen erleben, dass es halt schwer ist, wirklich das ganze Thema Finanzen auch in den Griff zu bekommen. Also normalerweise nicht, sage ich mal, bei den Maklern ist ja gerade in den letzten Jahren ein guter Umsatz gewiss gewesen, ohne viel dazu tun zu müssen. Wobei ich natürlich auch immer die liebe, die auch wirklich ordentliche Arbeit machen und wertgeschätzt werden und besser werden wollen und halt auch dieses offene Denken haben. Aber es geht ja hoch und runter im normalen Unternehmensleben und ja, die Immobilienbranche ist jetzt mal gerade ein bisschen down, weniger Umsätze und umso schwerer fällt es einem ja dann auch wirklich zu schauen, dass man sich selber bezahlt und sich als nach vorne stellt und noch Rücklagen hat für Betriebskosten. Die Gewinne dann quasi am Schluss erst kommen, aber du schreibst es auch auf deiner Internetseite so als erstes, weil ich denke, es ist ein häufiges Thema, wenn man sich selbstständig macht, dass man sich ja schon noch selbstständig macht, weil es einem Freude macht, in dem Job zu arbeiten, aber dass man sich automatisch nach hinten anstellt, weil man viele Vorteile hat. Man hat keinen mehr, der einem was sagt, wie man etwas zu tun hat. Man muss nicht mehr ständig reporten. Man hat die freie Zeiteinteilung, aber dahinter leidet auch oftmals, dass man sich fast kein eigenes Gehalt mehr zahlen kann. Du berätst da insbesondere zu, richtig?
Doris Reimann:
Genau, und zwar mache ich das mit dem System Profit First, also nicht Profit One, Profit First.
Beate Roth:
Habe ich eben One gesagt.
Doris Reimann:
Aber es ist ja nicht schlimm, denn ich sage mal am Ende, es ist hier in Deutschland noch recht unbekannt. Also es gibt natürlich schon einige, die sich auch sehr viel nach Amerika hin orientieren. Denen sagt es was und die suchen tatsächlich nach profit first Beratern.
Beate Roth:
Gehört hatte ich es auch tatsächlich schon. Ich habe auch schon mal an einem Webinar teilgenommen. Ich habe es auch glaube ich beim sprechen gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, aber ihr hast es mir bestätigt und ich denke mal es geht vielen so. Erläuter uns gerne mal, was hat es denn mit profit first auf sich, was versteht man darunter?
Doris Reimann:
Also profit first, die, die Englisch können, die wissen natürlich, was es heißt, aber es heißt im Grunde Gewinn zuerst und das finde ich ist eine schöne Versinnbildlichung denn wie du gerade selber einleitend gesagt hast warum machen wir uns selbstständig weil wir natürlich ein gewisses Maß an freiheit haben wollen aber natürlich auch oft ist der Gedanke ich kann als Unternehmer Unternehmerin mehr verdienen als im Angestelltenverhältnis. Tatsächlich muss ich sagen, sehe ich ziemlich häufig und das jetzt quasi, ich bin seit 2009 selber selbstständig und sehe verschiedene Unternehmen verschiedener Größen, verschiedener Branchen und gucke mir auch hin und wieder Auswertungen, also Statistiken an. Es ist nicht so. Gerade hier in Deutschland kann man wirklich sagen, als Unternehmer verdient man nicht unbedingt so viel mehr als in einer Anstellung. Natürlich gibt es auch diese Fälle, will ich nicht bestreiten, und es gibt auch natürlich die, die wirklich sehr viel mehr verdienen, aber ich würde mal sagen, so die breite Masse, da ist kein großer Unterschied. Und das Problem ist halt einfach, ich habe als Unternehmer sehr viel mehr Verantwortung, sehr viel mehr Risiko, ja auch Haftungspotenzial und es ist egal in welchem Bereich, es kann immer irgendwas, ein Fehler aufpoppen, wo ich in Garantien, in irgendeinem Anspruch genommen werde und das macht es halt so schwierig Und dann kommt es dazu, was du sagst. Ja, man kann sich ausleben, man kann machen und tun. Aber, und das ist auch eine Erfahrung, die ich in all den Jahren gemacht habe. Die Finanzen werden oft so ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Also es hat verschiedene Gründe. Das kann sein, weil man selber vielleicht nicht so gut da drin ist, weil man vielleicht auch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das kann aber auch manchmal einfach der Zeitdruck sein. Weil Dieser Spruch, der Schuster hat die schlechtesten Leisten, das kommt ja nicht von ungefähr. Und wenn ich natürlich als Unternehmer erstmal immer gucke, geht es meinen Kunden gut, geht es meinen Mitarbeitern gut, dann bin ich natürlich immer derjenige, der zuletzt was bekommt. Das drehen wir quasi mit dem Profit first um. Der Unternehmer kriegt zuerst seinen Gewinnanteil, also quasi die Rendite aus seinem Unternehmen, dann sein Unternehmergehalt, dann legen wir Geld weg für die Steuern und was übrig bleibt, das sind die Kosten. Und das beobachtest du ja auch, du berätst ja auch Unternehmen und ich denke du kannst das bestätigen, oftmals ist es genau umgekehrt. Also man bezahlt erstmal alle Rechnungen, alles muss fein sein. Man will natürlich keine Außenstände haben, soweit es geht, wenn man ein integrer Geschäftsmann oder Geschäftsfrau ist. Und dann rechnet man es rückwärts. Also ich bezahle erstmal alle Kosten, dann bezahle ich meine Steuern und dann gucke ich mal, was für mich übrig bleibt als Unternehmer. Und dieser Switch, das ist schon so wichtig, den hinzukriegen und das ist schon mal der erste Schritt, wobei Profit First hilft.
Beate Roth:
Da ist wahrscheinlich auch ganz viel Mindset dann dabei, wo du erstmal drin arbeitest mit deinen Kunden oder Mandanten.
Doris Reimann:
Genau, genau. Und das ist ja auch, also im Grunde, ich liebe das so, weil es zeigt ja auf einen Blick das System, wie viel Gelder hast du tatsächlich da. Da kann ich natürlich auch sagen als Steuerberaterin, klar gebe ich dem Mandanten auch betriebswirtschaftliche Auswertungen. Die sind schon vier bis sechs Wochen veraltet, wenn man so will. Wenn wir Stand heute gucken, dann kriegst du, sagen wir mal, jetzt haben wir Ende Juli, jetzt kriegst du vielleicht die Auswertung für Juni, Juli, so die Zeit. Also es sind vier, sechs Wochen veraltet. Da kann man natürlich schwer gute Entscheidungen treffen. Also Zahlenmaterial aus der Vergangenheit kann immer für irgendwas gut sein. Das ist so. Vor allem, wenn man vielleicht auch nach vorne gucken will, neu kalkulieren will und solche Dinge. Aber jetzt aktuell hilft mir es nicht zu wissen, was vor sechs Wochen war. Und da hilft Profit First eben auf einen Blick. Und das nächste ist, unterm Strich bei der betriebswirtschaftlichen Auswertung haben wir einen Gewinn ausgewiesen, einen vorläufigen. Oder auch wenn man dann die Gewinnermittlung bekommt, quasi den Jahresabschluss, steht ja da auch ein Gewinn und die meisten fragen sich dann immer, wo ist denn das ganze Geld geblieben? Das ist irgendwie weg. Da muss man sagen, das haben wir halt quasi auf den Konten verteilt. Ich sage mal, natürlich, was wir steuerlich als Gewinn ansehen, davon zahlen wir unser Unternehmergehalt und quasi diese Rendite, den Gewinn. Aber wenn wir es nochmal aufsplitten, ist es natürlich schöner. Und ja, ich glaube, jetzt habe ich erstmal eine Ahnung.
Beate Roth:
Ja, genau. Und jetzt gerade sagt das mit den Konten. Also ich denke mal auch, dass einige Zuhörer, Zuschauer Bodo Schäfer kennen und dieses Fünf-Konten-Modell. Das ist nicht ganz das Gleiche, aber es ist auch so bei Profit First, dass man mit verschiedenen Konten wirklich, also nicht nur Steuerbuchhalterische Konten, sondern wirkliche Bankkonten, wo man das Geld so zuordnet, ne? Dass man sagt, okay, da ist mein Gehalt, da sind die Betriebskosten. Ist ja eigentlich, ja, ich sage, bei meiner Fünf-Grundlagen-Strategie, mit der ich die Immobilienmakler*innen berate, dass ganz vorne dieses Mindset steht, diese Veränderungsbereitschaft. Und das ist ja extremst, nochmal eine Veränderungsbereitschaft zu haben. Warum soll ich auf einmal von allen zwei Konten, die man üblicherweise hat, weil ein zweites Konten ist immer ganz gut, auf einmal fünf, sechs, sieben Konten haben. Aber du arbeitest da drin schon lange und es funktioniert, wie du sagst.
Doris Reimann:
Genau, ich arbeite selber damit jetzt schon seit fast zwei Jahren. Und ja, mit den Unternehmern und Unternehmerinnen, mit denen ich das mache, funktioniert es gut, wenn sie diszipliniert sind also man muss natürlich sagen man muss durchziehen also es gibt so bestimmte Sachen also bestimmte Konzepte du hast ja sicherlich auch in deiner Akademie und in deiner Beratung so bestimmte dinge die du deinen Kunden sagst und wer es so macht, der wird eben den Erfolg haben und wer sagt, das lasse ich jetzt aber weg, der wird halt nicht so gut ans Ziel kommen und so ist es da eben auch. Also wenn man das natürlich macht, was es alles mit sich bringt, dann ist man damit erfolgreich. Wenn man aber sagt, ich lasse die Hälfte weg, das ist mir zu kompliziert oder das kann ich anders besser machen, das wird in der Regel nichts. Also im Grunde ist es ein sehr gut ausgetestetes System, was viele Unternehmen schon nutzen. Natürlich noch ein paar mehr im amerikanischen Raum als bei uns, aber es funktioniert im Grunde für alle Branchen, für alle Größenordnungen im KMU-Bereich auf jeden Fall. Also man muss jetzt nicht solo selbstständig sein. Man kann tatsächlich wirklich, KMU-Bereich ist ja bis 250 Mitarbeiter und entsprechend ein paar Millionen Umsatzerlösen. Also man kann es auch in solchen Unternehmen noch einsetzen. Und was ich schön finde, es hilft auch bessere Entscheidungen zu treffen und das diszipliniert. Denn das, was du eingangs auch so als Beispiel gesagt hattest, die Immobilienmärkte hatten jetzt ein paar gute Jahre.
Beate Roth:
Sehr lange.
Doris Reimann:
Genau. Was ich aus Erfahrung weiß, wenn Geld da ist, ist es auch weg. Also dann hatten sie gute Jahre und dann wurden wahrscheinlich schöne Häuser gekauft, schöne Autos gekauft. Also man hat sich irgendwie das Leben schön gemacht, schöne Reisen gemacht und jetzt ist es irgendwie weg. Schöner wäre natürlich gewesen, wenn man sich da eher mal was auch zurückgelegt hätte. Und das ist auch eine Sache, die wir angehen, Notfallrücklagen aufzubauen. Denn die kann man zum Beispiel jetzt gut gebrauchen, wenn es mal ein bisschen eine schwierigere Situation gibt, wie du jetzt gerade sagst, wie der Markt eben für die Makler aussieht.
Beate Roth:
Ja, was ich toll finde natürlich, dass es auch eine Strategie ist, weil ich ja auch sehr strategisch und strukturiert arbeite und das auch allen Zuhörern empfehle und dass dieses Profit First ja auch eine richtige Strategie ist. Es ist mal ein anders Denken erstmal erforderlich, was immer gut ist. Da möchte ich auch nochmal kurz einschieben, dass du ja auch in einem Startup gearbeitet hast und halt da auch dieses, ja Man kann alles auch ganz anders machen, als man es schon seit Jahrzehnten kennt und heute umso wichtiger. Ich werfe jetzt mal künstliche Intelligenz ein. Also das ist ja auch ein völlig neues Thema, wo wir ganz neue Prozesse, die wir haben, die man haben sollte, Arbeitsabläufe, dass man die jetzt da, die künstliche Intelligenz mit reinbringt, noch effektiver zu arbeiten. Aber ich wollte dich mal fragen, wie siehst du das eigentlich, wieso ist das so, dass immer die Amerikaner uns da so weit vorweg sind? Warum kommen die Trends immer aus Amerika?
Doris Reimann:
Da habe ich mir auch schon hin und wieder meine Gedanken zu gemacht, aber ich glaube, ein großer Unterschied würde sein, die machen einfach. Also die sind sehr viel lockerer und die haben eine ganz andere Fehlerkultur als wir. Ja, also wenn da irgendwie jemand zehnmal ein Startup aufmacht, beim elften Mal ist es dann eben genau das Ding. Bei uns, wenn man versucht hat ein Unternehmen zu gründen, dann würde sich jeder angucken und würde sagen, hat der das noch nicht kapiert, das ist doch der absolute Loser, der soll sich jetzt mal eine Anstellung suchen.
Doris Reimann:
Also es ist ein komplett anderes Mindset plus, also Wir haben ja hier in Deutschland eine sehr gute Förderlandschaft, also vor allem was unternehmerische Beratung und Digitalisierung und all diese Dinge angeht, gibt es in Amerika so nicht. In Amerika, wenn du eine Idee hast, willst du dich damit selbstständig machen, dann machst du das. Dann kaufst du dir halt selber irgendwo einen Kurs, holst dir einen Coach oder liest dir Bücher durch, also was auch immer, aber wenn es ein bisschen preisintensiver ist, dann nehmen die das Geld von ihrem Privaten und lassen sich da nicht irgendwie alles fördern. Und das führt natürlich auch dazu, dass sie ein bisschen mehr, sagen wir mal, den Hintern hochkriegen. Also ich denke, dass es das ist. Und dann, du hast ja gerade die KI angesprochen, also ich sag mal, die KI an sich ist jetzt kein absolut frisches Thema. Es wird jetzt natürlich gerade total gehypt wegen Chat GPT und jetzt hat man, wenn man sich vielleicht nicht damit beschäftigt, halt den Eindruck, dass das ein ganz brandneues Thema ist. Also diese eine Sache mit diesem Chat GPT, die würde ich sagen, ist jetzt der neue heiße Schrei, aber ansonsten gibt es die KI ja schon länger und dort nutzt man es einfach. Dort guckt man, wie kann ich das nutzen, Zeit im Unternehmen zu sparen, Zeiten im Marketing einzusparen, meine Mitarbeiter zu entlasten. Und hier wird wieder geguckt, welche Gesetze müssen wir erlassen, wo müssen wir irgendwas regeln, was könnte irgendwo schief gehen, noch bevor wir überhaupt wissen, wie es funktioniert. Also es wird hier eigentlich schon oft die ganze Innovation und so im Keim erstickt und das finde ich, das sind wahrscheinlich die größten Probleme. Plus, also ich orientiere mich auch gerne nach Amerika, weil ich finde, die haben einfach so viel Spaß am Business. Also hier ist es alles immer so steif, also Business ist irgendwie so, ja es ist irgendwie so was Gediegenes, ja Also wir dürfen hier irgendwie bloß keine Freude haben und keinen Spaß. Und uns, ja, also das ist alles ganz bieder. Ja, das ist es wohl.
Beate Roth:
Das ist ja schon, So lange ist es ja noch gar nicht, dass man normal jeden direkt duzen darf. Also ich duze meine ganzen Kunden. Ich glaube, ich sieze keinen einzigen. Und das ist so lange schon so Thema gewesen. Macht man das, tut man das? Es ist so steif oder gediegen, so ein förmliches Tun. Und dabei, ich stelle ja auch die Freude so in den Vordergrund, dass sie so wichtig ist. Und das geht halt durch Automatisierung, durch Digitalisierung logischerweise, die ein Teil der Digitalität ist, weil Digitalität verstehe ich halt, dass man wirklich dieses ganzheitliche, holistische, wie du ja auch sagst, oder das Ganze angeht, weil es besteht aus vielen Themen immer, um glückselig zu sein, bringe ich das jetzt auch noch mit rein, mein Wert, der mir wichtig ist. Genau, und dieses Schöne daran, trotzdem strukturiert ranzugehen. Also, es ist ja schon auch dann auch eine sture Sache, aber dieses Offensein ist glaube ich, ja das haben viele andere Länder und gerade Amerika halt vorweg, also ich finde jetzt Amerika nicht super, aber so vom Business und vom Marketing, da hören wir ja ständig, dass in Amerika das schon lange funktioniert und dann, oder auch Fernsehen, Medien, wie viele Sendungen schauen sich die Medienwelt an und bringt dann dieses Format hier nach Deutschland. Und du bist einer der ersten, wie nennt man das denn, also zertifiziert für Profit First.
Doris Reimann:
Genau, also wir sind aktuell gerade zehn zertifizierte Professionals. Genau, Wir waren mal 13 oder so, aber jetzt sind wir gerade 10 und nicht nur in Deutschland 10, sondern im gesamten Dachraum. Das ist halt, glaube ich, wirklich so dieses Einzigartige. Wir bekommen Schulungen, wir bekommen auch immer noch so ein paar neue Tipps und Tricks und wir unterhalten uns natürlich, wie beraten wir unsere Kunden am besten in bestimmten Situationen und so weiter. Also oder wenn man irgendwann mal einen ganz speziellen Fall hat, wo wir dann sagen, okay, ich habe mir jetzt überlegt, ich würde so und so machen mit meinem Kunden, habt ihr da vielleicht noch eine bessere Idee, weil man ja wirklich Profit First auch anwenden kann auf verschiedene Bereiche. Also wir hatten dann auch mal jemand, ein Kollege, der hat dann gesagt, ja ich habe jetzt jemand, der hat verschiedene Ferienwohnungen und dann haben wir gesagt, ja gucken wir mal, wie wir Profit First für einen Ferienwohnungsvermieter aufsetzen können. Also ist ja in dem Sinne kein Unternehmen, in dem Sinne, es ist ja eher eine Privatperson, aber da kann man halt auch gucken oder wo ich auch mir gut vorstellen kann, man kann auch gut Budgets mit vergeben, mit diesem Profit First System, dass man sagt, okay, ich habe so bestimmte Säulen im Unternehmen und denen gebe ich ein Budget und dann können die damit handeln und schalten und walten. Also da gibt es ja wirklich verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten und das ist halt das Schöne. Ich meine, jeder kann sich das Buch holen für knapp 20 Euro, kann sich das durchlesen und kann es machen. Also da ist kein Geheimnis drin. Wir beide wissen wahrscheinlich, wie stark ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der sich ein Buch durchliest, das auch umsetzt. Also die wird so gegen null gehen. Ja, das ist wahrscheinlich deine Erfahrung.
Beate Roth:
Genau, ich habe ja auch schon zu Beginn gesagt, wir haben uns auch bei einem Mentorin kennengelernt, also dieses begleitend irgendwie was umzusetzen ist immer besser, auch wie du jetzt schon sagtest, dass ihr zehn Leute oder Agenten euch austauscht aus der Praxis und da lernt man ja draus und ich denke es ist ein enges Zusammenarbeiten, wenn du Unternehmer*innen betreust oder begleitest, erstmal in die Gänge zu kommen, weil es dauert ja auch immer, Neues anzunehmen. Man verfällt sehr schnell immer in alte Muster.
Doris Reimann:
Genau und du wirst nicht glauben, der erste Schritt schon, diese Konten, sich darüber klar zu werden, das ist schon für viele so ein Ding, über die Hürde müssen erst mal rüberkommen und da kommen sie alleine schon viele nicht rüber, wo man sagt, okay was ist jetzt das Problem, ein Konto hoch zu machen, ja also da ist eigentlich kein Problem, aber das ist schon die erste Hürde. Was wir uns manchmal im Kopf so zusammenreimen, ob es jetzt so das Thema ist, oh Gott, da muss ich zur Bank gehen, muss ich das mitbringen und muss ich mir noch wieder irgendwo einloggen, weiß ich nicht. Oder ich habe ein bestehendes, benutze ich das, was mache ich mit dem Geld da drauf und ja also so eine Sachen wollen diskutiert werden.
Beate Roth:
Ja und einen Topster zu haben und halt auch dann die Vergleiche, dass es bei anderen funktioniert und das hört man dann wahrscheinlich bei dir noch mehr.
Doris Reimann:
Genau das ist es und tatsächlich noch mal so auf den Spaßfaktor, würde ich mal sagen, im Unternehmen zurückzukommen. Meine Kunden sagen auch immer, die freuen sich richtig, wenn Freitag dann ist. Also viele machen Freitag dann ihren Verteilungstag und dann sehen sie denn wie viel Geld sie sich als Unternehmergehalt überweisen und auf ihr Gewinnkonto kommt und da freuen die sich und die fühlen sich auch total gut, wenn sie auf ihr Steuerkonto gucken und diese latente Angst auch weg ist. Oh Gott, jetzt kommt die nächste Zahlung, Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, ich weiß gar nicht, wo ich das Geld jetzt wieder hernehmen soll. Muss ich wohl noch schnell irgendwo einen Kunden an Land ziehen? Ja, nee, diese Angst ist einfach nicht da. Die Leute sind so beruhigt, ja, weil einfach immer genug da ist.
Beate Roth:
Sehr schön, weil ich sage auch immer, ich möchte, dass ihr wertgeschätzt seid und diese Kunden habe ich gerne im Coaching, die also nicht jammern, sondern auch und durch dieses sich bezahlen oder Freitag sich drauf freuen, gibt man sich ja auch viel mehr diese Wertschätzung selbst. Also man bekommt sie nicht nur von außen, sondern man lebt sie halt auch von innen.
Doris Reimann:
Und das ist auch strukturiert, Beate, weil ich sag mal, die meisten Unternehmen, die ich in all den Jahren meiner Selbstständigkeit kennengelernt habe und betreut habe, und ich selber nehme mich damit nicht aus, also ich habe es auch so gemacht, du nimmst dir einfach irgendwann irgendwas, Meist wenn du es brauchst oder mal hast du die geschäftliche EC-Karte, bezahlst du halt mal hier was und da ist ein heilloses Durcheinander. Also es führt dann auch dazu, dass viele Unternehmer und Unternehmerinnen ständig das Gefühl haben, wofür gehe ich eigentlich arbeiten? Ich bin hier irgendwie nur am Bezahlen und für mich bleibt nichts über, weil eben auch diese Trennung von der unternehmerischen und von der privaten Sphäre gar nicht gegeben ist. Weil ständig irgendwo was, hier wird was abgebucht, was eigentlich dahin gehört und da wird was genommen, was hierhin gehört und das kriegt unser Kopf nicht zusammen.
Beate Roth:
Ja man spart ja dann auch wieder Steuerberaterkosten, denke ich, gerade wenn das ja alles schön strukturiert ist und transparent ist. Ist immer einfacher, wenn ich sage, wenn du eine Immobilie verkaufst und du arbeitest erstmal die Dokumente auf und gehst dann transparent an den Markt. Geht alles viel schneller, als wenn du dann anfängst, da ein Dokument zu suchen, da was zu suchen und der Mietvertrag, da fehlen die Anlagen, wirklich da drauf rechnen zu können. Also es ist ein schönes Ordnen, Strukturieren und du sagst, auch dann kann man schön skalieren. Klar, wir könnten aber viele Themen sprechen. Steuerberatung ist auch dein Thema, aber ich fand das jetzt wirklich auch gerade jetzt in der Zeit super interessant, weil es a dieses anders denken, weil andere Wege gehen anspricht und auch eine Lösung ist für finanzielle Unstimmigkeiten oder Probleme, auf die die Branche ein bisschen oder mehrere darauf hin steuern, sich dann nochmal klar herzuholen und auch strukturiert vorzugehen, weil ich halte es auf jeden Fall für eine wichtige Angelegenheit und du sagst es ja auch. Genau, lass uns mal noch ein bisschen dich kennenlernen. Da habe ich immer mit Ad-Hoc-Fragen also einfach nur eine kurze schnelle Antwort geben und zwar wenn ich dich jetzt frage bist du lieber am Meer oder bist du lieber in den Bergen?
Doris Reimann:
Beides. Früher war eindeutig Meer, aber seit vor ein paar Jahren Österreich für uns entdeckt haben, finde ich es auch in den Bergen total toll.
Beate Roth:
Ja, schön. Fleisch oder Gemüse?
Doris Reimann:
Fleisch.
Beate Roth:
VW oder Tesla?
Doris Reimann:
VW.
Beate Roth:
Wein oder Bier?
Doris Reimann:
Wein.
Beate Roth:
Android oder iOS?
Doris Reimann:
IOS.
Beate Roth:
Klassik oder Pop?
Doris Reimann:
Pop.
Beate Roth:
Und was haben wir denn noch? Ich gucke mal gerade auf meine Liste. Audio oder Video?
Doris Reimann:
Auch beides, aber dann eher Audio, wenn ich entscheiden sollte.
Beate Roth:
Füller oder Bleistift?
Doris Reimann:
Füller.
Beate Roth:
Yeah! Endlich mal einer, der Füller sagt.
Doris Reimann:
Ich schreibe wirklich mit Füller und dann suchen ich auch tatsächlich Farben aus, also entweder besonders dunkelblau oder so lila oder grün oder so. Genau, finde ich toll.
Beate Roth:
Super, finde ich sehr schön. Ja, hören wir schon direkt mit auf, weil das reicht schon immer, so einen kleinen Einblick in den Menschen zu bekommen. Genau. Wenn man jetzt mehr darüber erfahren will. Ich habe gelesen, du machst Webinare, du machst Sprechstunden. Was empfiehlst du, wenn jetzt einer sagt, das interessiert mich echt mit dem Profit First oder natürlich auch überhaupt, Doris interessiert mich vielleicht als Steuerberaterin. Du sitzt in Berlin, Brandenburg. Genau. Das ist ja auch zwar in der digitalen Welt gar nicht mehr so wichtig, wo der Standort ist, aber dann kann man sich natürlich auch noch live in der realen Welt kennenlernen. Aber was empfiehlst du, wenn jetzt einer sagt, ich möchte Kontakt zu Doris aufnehmen und mehr erfahren, was sie tun sollen?
Doris Reimann:
Genau, also am besten erstmal auf meine Webseite gehen. Darf ich das sagen? Weiß ich nicht.
Beate Roth:
Klar, darfst du sagen. Wir werden sie auch verlinken unter das Video, unter die Show Notes. Das ist Sinn der Sache, dass die Zuhörer dich auch kontaktieren können.
Doris Reimann:
Also man kann mich unter meinem Namen ganz einfach finden www.dorisreinmann.com und dort kann man sich eintragen für meinen Newsletter. Dann kann man da immer mal von mir Post bekommen. Nicht nur zu Profit First, auch so zu anderen Sachen. Da kriegt man auch mal eine Einladung hier und da zu bestimmten Themen, die ich so anbiete. Und dann mache ich Workshops, also der nächste Halbtages-Workshop, wo man eben Profit First lernt, der ist am 11. September. Und das ist tatsächlich gut geeignet für Solo-Selbstständige oder so wirklich Kleinstunternehmen. Also für größere Unternehmen eignet sich jetzt der Workshop nicht so. Mit größeren gehe ich eigentlich direkt ins 1 zu 1 in die Beratung rein. Aber natürlich kann man auch als kleinstes Unternehmen gerne eine 1 zu 1 Beratung bei mir buchen. Da kann man dann einfach bei mir ein Kennenlerngespräch buchen, auch auf der Seite und dann erzähle ich das im Einzelnen auch. Und dann gucken wir auch immer zusammen, was möchte derjenige und was finde ich denn, was am besten passt.
Beate Roth:
Ja, genau. Ist ja immer ein individuelles Unternehmen und dann auch ein individuelles Gespräch, ganz gut, aber das ist super, 11.09. Das verlinken wir auf jeden Fall, dann kann man da schon mal ein bisschen mehr in einem Workshop kennenlernen. Ja, Doris, schön, schönes Thema, interessantes Thema, wichtiges Thema vor allen Dingen. Und du kommst bestimmt noch mal in meinen Podcast, weil wir haben jetzt das Thema, du hast ja auch noch Womanpreneur, da machst du auch noch was, aber das behalten wir uns für das nächste Mal offen. Ich sag mal, wir haben uns jetzt erst mal auf das Thema fokussiert. Fand ich schön und ich bedanke mich recht herzlich, dass du hier gewesen bist.
Doris Reimann:
Ja, danke auch an dich für die interessanten Fragen.
Beate Roth:
Sehr gerne. Also alles Gute. Tschüss.
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Diesen Blogartikel ist eine Kurzfassung. Als Podcast-Episode (siehe oben) oder als YouTube Video auf dem Kanal Zur Sache *Digitalität ist er ausführlicher.