"Heute habe ich den ganzen Tag Buchhaltung gemacht. Ich muss mir da unbedingt Hilfe holen, " das sagte mir kürzlich eine Kundin. Wir waren uns einig, dass es ein Thema ist, dass langweilig ist – egal, ob man viel oder wenig Umsatz macht. Es bringt einfach keine Freude und gehört eher zu den Aufgaben, die man als Unternehmer*in halt machen muss.
Oder machen lassen kann...
Dazu gibt es dann zwei Varianten.
1. Du kannst Buchhaltung machen lassen indem du es ausgliederst. Aus meiner Erfahrung muss man hier trotzdem viel vorarbeiten und das Ausgliedern kostet ja auch wieder Geld. In Summe bringt das dann auch nicht unbedingt die Freude.
2. Du kannst Buchhaltung automatisieren. Genau das hat ein Freund von mir gemacht und mich freudig informiert, dass er die Rechnungsstellung digitalisiert und soweit es ging automatisiert hat und er damit eine Kostenersparnis im fünfstelligen Bereich pro Jahr hat. Leider kann ich mir diesen Erfolg nicht zuschreiben, denn er hatte sich selbst auf die Reise begeben und ist in die Umsetzung gekommen. Aber das Schöne ist, dass er das Potenzial erkannt hat und nun noch weitere Geschäftsprozesse automatiseren will und mich dazu kontaktiert hat.
Wie er seine Buchhaltung automatisiert hat, erläutere ich am Ende des Blogartikels.
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Warum die Automatisierung der Buchhaltung für Immobilienmakler wichtig ist
Die Automatisierung ist wichtig, weil es sich bei dem Prozess um einen wiederkehrenden Arbeitsablauf handelt. Und weil dieser automatisiert werden kann. Warum sollte man also Zeit und Ressourcen verschwenden und bei einer manuellen Bearbeitung bleiben?
Alles was automatisiert werden kann, wird automatisiert
Buchhaltung war einer meiner ersten Aufgaben als Selbständige.
Die begann sehr früh, bereits mit 18 Jahren als ich Mutter wurde – also sofort von der Schulbank ab ins Unternehmerleben. Eine Lehre zu machen, kam für mich in der Konstellation nicht in Frage, also machte ich mich Selbständig. Mein sieben Jahre älterer Ehemann war bereits selbständig und hatte wahrscheinlich auch keine Lust auf Buchhaltung 😊 – entsprechend gab er ihn mir ab und ich übernahm den Part.
Das bedeutete damals die Aufbereitung der Unterlagen für unseren Steuerberater, und zwar
- in der Ablage gesammelte Belege ordnen
- den Kontoauszügen zuordnen
- oder als "Barzahlungen" der Kasse zuzuordnen
Hört sich so simpel ist, ist es auch – und trotzdem ist es anstrengend.
Obwohl mein heutiges Unternehmen ja darauf baut, dass ich mich in der Vegangenheit immer wieder gefragt habe "Warum arbeitet ihr so kompliziert?" kam mir das hier nicht in den Sinn: Es war halt vom Gesetzgeber so veranschlagt.
Weiterführender Blogartikel
107* Von der Strategie zur Umsetzung: So gelingt die Digitalisierung und Automatisierung deiner Immobilienprozesse
Veränderungen in der Buchhaltung
Das änderte sich 2015 mit den Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff, kurz GoBD, die das Bundesministerium der Finanzen herausbrachte.
Das war die Folge der neuen digitalen Technologien und ermöglichte Unternehmer*innen mehr und mehr den Weg zur digitalen Bearbeitung.
In 2020 trat eine Neuordnung in Kraft, die grundsätzlich die revisionssichere Archivierung regelt und modere Anforderungen berücksichtigt. Seitdem ist z.B. das Scannen von Belegen über das Smartphone und das Archivieren in der Cloud erlaubt.
Das war überfällig, da wir zu dem Zeitpunkt eh kaum noch Rechnungen per Briefpost zugestellt bekamen. Sie wurden uns in digitaler Version gemailt oder über ein Portal zum Download zur Verfügung gestellt.
Es macht seitdem keinen Sinn ...
- digitale Rechnungen analog auszudrucken
- digitale Kontoauszüge analog auszudrucken
- um sie in einem Aktenordner zu ordnen
- der Steuerberater*in persönlich zur Verfügung zu stellen, die die Daten dann digital dem Finanzamt übermittelt
Das ist Zeitverschwendung und nicht umweltfreundlich.
Standardisieren
Digitalisieren
Automatisieren
Automatisierung mit Buchhaltungsprogrammen
Bis 2020 habe ich nicht gewartet und natürlich habe ich auch nicht alles sofort in der Art und Weise automatisiert, wie ich es heute bearbeite. Dazu waren drei Stepps notwendig.
Es funktioniert sehr gut mit der Automatisierung der Buchhaltung
Die drei Stepps waren der Beginn und es kommen immer weitere Vereinfachungen dazu, z.B. weitere Integration. easy bill ist das Tool womit mein Freund unter anderem seine Buchhaltung automatisiert hat. Nachdem er mir sein System vorgestellt hat, habe ich bemerkt, dass Lexoffice hierzu auch eine Integration, also direkte Schnittstelle hat.
Meine Ausgangsbelege werde ich demnächst auch hierüber automatisiert bearbeiten, bei zeitgleicher Integration von eTermin, über das ich meinen Wunschkunden die Möglichkeit biete, online einen Termin mit mir zu buchen.
Fazit
Ja ich kann sagen, Buchhaltung kann tatsächlich Freude bereiten – weil man sie quasi gar nicht macht 🤓. Die Automation erledigt das. Und sie macht das besser als ich.
Die Verknüpfungen mit anderen Systemen sind hierbei wieder der große Gamechanger. Neben den bereits erwähnten, erwähne ich gerne noch die Verknüpfung mit digitalen Geschäftskonto, wie Holvi oder Qonto, wodurch man nicht nur in Lexoffice, sondern direkt im Bankkonto durch die Separierung der Umsatzsteuer die Liquidität des Unternehmens im Blick behält.
Die Vorteile der Automatisierung der Buchhaltung liegen auf der Hand:
- Höhere Transparenz und mehr Überblick
- Weniger fehlerhafte Prozesse
- Perfekte Einhaltung buchhalterischer Pflichten
- Zeit für die wichtigen Dinge