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November 29, 2022

31* Wie du die Transformation in der Immobilienbranche meisterst | Interview mit Birgit Ströbel

In dieser Episode haben wir das Vergnügen, die beeindruckende Unternehmerin und Investorin Birgit Ströbel als unseren besonderen Gast zu haben. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Immobilienbranche und ihrer Leidenschaft für Veränderung und Transformation teilt sie wertvolle Einblicke und Tipps für den Umgang mit Krisen.

Birgit Ströbel ist nicht nur Mitgründerin von Immobilienscout24, sondern auch in vielen anderen Unternehmen als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied tätig. Als Mehrfachgründerin und Investorin begleitet sie heute Start-ups in der mobilen Branche und ist eine vertraute Stimme auf dem Entrepreneurship-Markt.

In unserem Interview sprechen wir über die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation und wie man mit Herausforderungen umgehen kann. Birgit teilt ihre Erfahrungen als Sales Angel, ihre Arbeit mit PropTech-Start-ups und ihre Rolle als Coach und Beraterin für den Mittelstand im Immobilienbereich. 

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Transkript zur Folge

Beate Roth

Eine sehr interessante Frau habe ich heute als Gast, Birgit Ströbel. Sie ist nämlich die Mitgründerin von Immobilienscout24. Ja, schon 2008 ist sie da wieder ausgestiegen, hat keinen Bordsitz mehr dort gehabt, aber auch noch in vielen anderen Firmen hat sie den gehabt. Bei Flowfact zum Beispiel kennt ihr als Immobilien-spezifische Software oder auch in namenhaften Immobilienfirmen, wie zum Beispiel Kampmeyer in Köln. Aber das ist bei weitem noch nicht alles. Sie ist Mehrfachgründerin. Design Offices kennt ihr vielleicht auch. Also diese tollen Locations, wo man sich kurz etwas anmieten kann. Also Offices, Design Offices, auch den Founders Fight Club, ja sie ist auch Angel Investor und unterstützt Gründer in der Immobilienbranche, auch außerhalb der Immobilienbranche. Sie begleitet als Mentorin die Immobilienunternehmer, ja also ganz ganz viel, deswegen ist sie so interessant finde ich. Und sie sagt heute in dem Interview, welche Grundvoraussetzungen man braucht, um überhaupt eine Transformation anzugehen. Und natürlich haut sie auch ein paar Tipps raus, was man jetzt tun muss, gerade wo eine Krise nach der nächsten Krise startet. Und all das kannst du jetzt hören hier im Podcast oder auf YouTube im Video. Hör rein, bleib dran. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe zur Sache Digitalität, dem Podcast für die Immobilienbranche, die weg will von klein, klein und sich ein System aufbauen will, eine Strategie sucht, wirklich automatisiert zu arbeiten, um sich letztendlich den Kunden zuzuwenden und denen viel mehr Zeit zu schenken, um dann auch erfolgreich zu sein. Heute freue ich mich ganz besonders auf meine Gästin. Es ist Birgit Ströbel. Herzlich willkommen schon mal.

Birgit Ströbel

Hallo, Beate. Schön, dass ich da sein darf.

Beate Roth

Freut mich sehr. Birgit Ströbel. Ja, also ich kenne dich zu mindestens schon Jahrzehnte, kann ich sagen. Ich weiß nicht, inwieweit ich dir im Gedanken hängen geblieben bin. Aber ich fand es sehr schön, dass wir uns, nachdem ich in meiner Funktion als PropTech Gründerin in 2011, 2012, 2013 dich mal kontaktiert hatte und damit stelle ich dich auch direkt schon mal vor. Du bist nämlich auch ein unter anderem ein Sales Angel, denn du hast sehr viele Aktivitäten, Fähigkeiten und insbesondere auf die Immobilienbranche bezogen. Wir haben uns dann kurz vor der Expo Real in diesem Jahr dann auch mal persönlich kennengelernt und ich freue mich wirklich riesig, dass du heute mein Gast bist. Bevor du dich noch ein bisschen uns vorstellst, was du denn so machst, wer du bist und vor allen Dingen wie du da hingekommen bist, wo du jetzt bist, erläuter ich den Zuhörern, Zuschauern auch gerne noch einmal, ja was du denn bist, weil wie erwähnt, vielseitige Frau, interessante Frau, kann ich nur sagen, du hast zum einen diese Eigenschaft als Sales Angel, also du unterstützt PropTechs oder hast das zumindest gemacht und bist auch Gründerin, nicht nur in der Begleitung, sondern ja sogar von dem großen Immobiliensuchportal Immobilienscout damals gewesen, bist aber schon länger nicht mehr mit dabei. Du hast bei Adidas neue Produkte herausgebracht und hast da glaube ich deine Anfänge auch von Marketing oder dieses offene Denken, Veränderungsbereitschaft schon ja meistens hat man das ja schon in sich und landet dann automatisch da wo du jetzt auch dann bist. Ja und inzwischen bist du schon längst selbstständig oder warst es ja eigentlich dann auch immer schon und unterstützt, begleitest als Coach, als Beraterin den Mittelstand im Immobilienbereich, um ja was zu erzielen. Vielleicht erzählst du uns da was oder verbesserst das oder führst noch weiter aus, was ich jetzt schon alles an großer Palette, was du anbietest und erlebt hast, erläutert habe.

Birgit Ströbel

Ja, sehr gerne. Vielen Dank erstmal. Also das ist schon richtig, was du erzählt hast. So als roter Faden durch mein Leben zieht sich, denke ich, die Fähigkeit, neue Dinge in den Markt zu bringen. Also ich begeistere mich dafür, wo es noch keinen Weg gibt, also wo wirklich, wo man nicht weiß, wie geht es in Zukunft und das habe ich schon zu Adidas-Zeiten gemacht. Also ich komme von der Marke, vom Marketing und war auch Marketingleiter bei Adidas, eben um da auch neue Produkte und Business-Bereiche in den Markt zu bringen und das hat sich dann sofort gezogen in verschiedene Management-Positionen, bis ich dann Gründerin wurde und hatte dann mit drei Partnern zusammen Immobilienscout gegründet und groß gemacht. Danach ein Tourismusportal, Holiday Insider. Ich habe bei Design Offices war ich Gründungsmitglied, eine moderne Arbeits- und Konferenzwelt. Bis ich dann so einen Step gemacht habe, um anderen Unternehmen, eben mittelständischen, inhabergeführten Unternehmen dabei zu begleiten, sich unter diesen veränderten Arbeitsmarktbedingungen auch wachstumsfähig für die Zukunft aufzustellen. Und das mache ich, also ich unterstütze Unternehmen mit der richtigen Wachstumsstrategie, aber auch mit einer zeitgemäßen Organisationsentwicklung. Und gleichzeitig bin ich aber auch Sparringspartner für Unternehmer*innen, für alle Herausforderungen, die sich ihnen stellen auf dieser Reise. Und da, glaube ich, bringe ich was mit, was wenige mitbringen, weil ich selbst Unternehmen aufgebaut habe, also aus eigener Erfahrung eben Ups und Downs kenne und diese Unternehmerbrille habe, also nicht die klassische Beraterbrille, sondern die Unternehmerbrille und ich bin eben auch als Angel Investor in verschiedenen Startups und als Mentorin für Gründer*innen und habe einen Einblick in die junge moderne Welt, wie dort gearbeitet wird und kann diese Erfahrung eben auch mit in den Mittelstand bringen.

Beate Roth

Genau, ich habe quasi schon, man darf die Fragen gar nicht verlieren, weil mir kommen direkt fünf Dinge in den Kopf. Also als erstes wollte ich nochmal vielleicht da andocken, weil ich das so interessant fand damals. Wir sind ja nicht zusammengekommen damals, weil ich habe dich angerufen, wir haben telefoniert. Ich weiß es noch, dass ich, ja, ich war völlig begeistert von meinem Produkt. Natürlich ist es das Beste, was man hat. Und ich erinnere mich auch noch wirklich an deinen klaren Satz, dass du gesagt hast, ich sehe das Problem nicht. Das Problem, was dein Kunde hat. Und wer es nicht weiß, also ich hatte ein mobiles Immobilien-Marketing-Tool, eine App erstellt. Das war wirklich, wir haben 2012 damit angefangen zu programmieren, zu erstellen. Der Gedanke war 2011 schon entstanden. Als Erläuterung 2007 kam erst das iPhone, das mobile Internet. Also es war relativ kurzfristig danach. Google hat erst 2015 ja mobil optimierte Seiten in den Vordergrund gestellt, also auch nochmal, beziehungsweise hat dann gesagt, wir indexieren die bevorzugt die mobil optimierten und deswegen war unser Gedanke also ich habe es ja mit zwei Wiener Jungs gemacht meine ITler und und ich also aus der Immobilienbranche dass wir gesagt hey die Immobilienbranche braucht mobil optimierte Internetseiten und entsprechend auch mobil optimierte Exposés. Wir haben da auch sehr vorausschauend geschaut. Du erwähntest schon, dass du auch diese Aufs und Abs erlebt hast. Die habe ich auch erlebt, weil es war natürlich mehr Erfahrung sammeln und mehr Geld ausgeben als einnehmen. Aber du hast es schon ganz klar gewusst, das Problem besteht einfach nicht. Da war eine Finanzkrise, die wir jetzt auch wieder haben, wo wir vielleicht auch noch drauf eingehen können, gerade überwunden 2008, 2009 der Immobilienbranche ging es gut. Warum sollten die da reagieren? Und da frage ich mich jetzt gerade, wie schaffst du dann diese Veränderungsbereitschaft wirklich auch in die Unternehmen zu bringen, weil das sehe ich auch ganz stark bei dir auf der Internetseite. Der erste Step ist diese Veränderungsbereitschaft. Nur wenn das Problem nicht da ist, dann macht es ja meistens keiner.

Mein Gast

Birgit Ströbel

Birgit Ströbel ist eine erfolgreiche Unternehmerin und Angel Investorin. Sie begann ihre Karriere im Marketing bei Adidas und brachte dort neue Produkte und Geschäftsbereiche auf den Markt. Später gründete sie gemeinsam mit drei Partnern Immobilienscout und machte das Unternehmen zu einem großen Erfolg. Sie war auch an der Gründung des Tourismusportals Holiday Insider beteiligt. Als Gründungsmitglied von Design Offices war sie maßgeblich an der Entwicklung moderner Arbeits- und Konferenzräume beteiligt. Sie bietet ihnen die richtige Wachstumsstrategie und moderne Organisationsentwicklung an. Durch ihre Aktivitäten als Angel Investorin hat sie auch Einblicke in die Startup-Welt und kann diese Erfahrungen in den Mittelstand einbringen. Birgit Ströbel bringt nicht nur Fachkompetenz, sondern auch ihre eigene Erfahrung als Unternehmerin mit, was sie zu einer einzigartigen Beraterin macht.

Birgit Ströbel

Also das sind jetzt viele Fragen. Zu deinem Startup nochmal. Es gibt ja viele Gründer, die haben eine tolle Idee und sind auch von ihrem Produkt total überzeugt. Und es gibt zwei Wege, wie man erfolgreich werden kann. Eben ich löse ein Problem, was schon da ist und wo die Zielgruppe sagt, gibt es nicht was, was mir da hilft, dann ist es viel leichter. Oder wenn ich kein Problem löse, es gibt ja auch, wenn ich mit einer Innovation in den Markt komme, das hat noch niemand vermisst, aber mit der Innovation wird etwas leichter oder möglich, was vorher gar nicht möglich war. Also da löse ich kein Problem, da schaffe ich ein ganz neues Nutzungsfeld. Beides geht. Wobei das zweite viel schwieriger ist, weil ich muss argumentieren, warum brauchst du das. Aber beides geht. Und in deinem Fall hatte ich das Problem überhaupt nicht gesehen. Du hast eine Lösung für was gehabt, wo der Mensch gar kein Problem damit hat, sondern sich anders behilft.

Genau, und ein paar Jahre später wäre es vielleicht anders. Viele sind auch in ihrer Zeit voraus und das Problem besteht noch nicht. Und wir sehen aber das wird ein Problem. Also das ist eben, da muss ich entweder durchhalten oder diese Early Adopter finden, die damit schon mal starten. Und zu deiner Frage jetzt in Unternehmen, also wie schaffe ich diese Veränderungsbereitschaft? Also erstmal habe ich eine Grundvoraussetzung. Der Inhaber des Unternehmens muss erkennen, mit seinen Mitteln, die er gerade so an den Tag legt, merkt er, er wächst nicht weiter. Und es gibt schon viele Unternehmer, die stehen alle, meine Kunden stehen alle gut im Markt, die sagen, wenn ich so weitermache, dann weiß ich nicht, wie es in fünf bis zehn Jahren ausschaut. Dann ich wachse gerade langsamer oder ich wachse nicht und so. Irgendwie ich alleine komme da nicht weiter. Wenn ich mit denen spreche, eine Grundvoraussetzung ist, dass der Inhaber auch bereit ist, wenn er was verändert, auch sich zu verändern. Also es funktioniert einfach nicht, das zu delegieren, arbeite mal mit unserem Vertrieb, der Umsatz passt nicht. Also es ist nicht delegierbar. Es ist schon diese Veränderungsbereitschaft setzt bei einem selbst an. Und wenn ich merke, ja, jemand glaubt, dass er da den Weg mitgehen will, dann kann man arbeiten. Und im Unternehmen ist es was anderes. Im Unternehmen kriegt man Veränderungsbereitschaft hin, wenn man erklären kann, wo geht denn die Reise hin. Also wenn ich eine Vision habe und eine Zielvorstellung und kann meinem Team sagen, hey Leute, da wollen wir uns hin entwickeln und damit wir da ankommen, müssen wir die Arbeitsweise ändern, wir brauchen neue Produkte, wir müssen andere Prozesse haben, dann kann da jeder andocken und versteht warum. Sonst wirkt es oft so, als der Chef hat sich was ausgedacht, wir müssen wieder mal was ändern. Deswegen ist ganz ganz wichtig immer dieses Zielbild zu kennen, auf was streben wir denn zu und dann kann ich auch den Weg mitgehen.

Beate Roth

Ja, ich meine, mein Mentorship und so ist ja nicht von mir entstanden, sondern auch von Leuten, die ich beobachte und Dinge, die ich erkenne, wo es der richtige Weg ist. Und ja, das ist einfach dieser erste Step. Wenn der Wille nicht da ist, was verändern zu wollen, geht gar nichts. Und dieses Ziel braucht man auch wiederum, genau zu wissen, da wollen wir hin. Weil es ist ja auch nicht so ganz einfach, dann da hinzukommen. Und wenn man dieses Ziel nicht hat, ich habe das bei meinem anderen Coach gelesen, finde dieses Beispiel sehr schön, wenn ich dieses Ziel habe, bei der Oma auf dem 90. Geburtstag zu sein und die wohnt in Berlin, dann nehme ich mir vorher Urlaub. Ich buche mir ein Auto oder buche eine Reise oder einen Flieger und da hält mich auch nichts ab, wenn dann der Flieger Verspätung hat oder die Autobahn gesperrt ist. Ich will dahin und dieses, es ist ja nicht mal gerade eben dann das Ziel erreicht. Es ist eine lange Reise oder was ich bei dir auch schön fand zu lesen, ist eigentlich, diese Veränderungsbereiche, die Transformation, schreibst du es, ein Dauerprojekt, Dauerzustand.

Birgit Ströbel

Das ist ein Prozess und kein Projekt. Also ein Projekt hat ja einen Anfang und ein Ende. Und eine Transformation oder sich für die Zukunft aufzustellen, ist etwas Dauerhaftes. Weil um uns herum ist nichts statisch. Also der Markt verändert sich, die Gesellschaft verändert sich. Und wenn ich stehen bleibe, verändert sich trotzdem alles. Also ich muss mich ja immer anpassen und im besten Fall einen Schritt voraus sein der sonstigen Entwicklung uns herum.

Beate Roth

Ja und wir empfehlen es dann trotzdem, weil das Ziel will ich ja trotzdem irgendwie auch mal in gewisser Weise erreichen, Ziel auf jeden Fall, eine Vision ist ja eine Vision nice-to-have und super, wenn man sie auch erreichen kann, aber eine richtige Vision, so denke ich zumindest, ist etwas, was eigentlich nicht erreichbar ist und umso schöner ist, wenn man es erreichen kann. Oder wie würdest du Visionen?

Birgit Ströbel

Also ich formuliere das anders und in allen Unternehmen ist es auch unterschiedlich. Manche haben so einen funky Satz, irgendwie einen Satz und das ist ihre Vision und wir sind die Nummer eins im Immobilienmarkt. Ohne dass da was dahinter steckt. Also was heißt es denn dann? Was heißt diese Nummer 1 im Markt? Was sind wir dann für Unternehmen? Wie stehen wir in Beziehung zu Kunden, zu Partnern? Also da ist nichts hinterfüttert. Und was ich meine, ist eine Zielvorstellung, also kein Ziel, eine Zielvorstellung, einen Zustand, den wir erreichen wollen in einer nahen Zukunft. Und wenn ich das weiß, also alles, was ich mir vorstellen kann, kann ich auch erreichen, Dann ist der Weg vielleicht je nach Außeneinflüssen immer mal ein bisschen anders und ich muss ein paar Kurven gehen, aber ich weiß, ich möchte das Unternehmen dahin entwickeln. Und du hast gerade schon gesagt, jetzt in diesen anspruchsvollen Zeiten, ist es ja noch herausfordernder, sich auszudenken, wo möchte ich denn noch hin mit meinem Unternehmen. Also es ist schon echt eine Challenge, weil ich jetzt schon gar nicht weiß, was ist in den drei Monaten, jetzt gerade in der Immobilienbranche und soll mir aber überlegen, was ist denn in fünf Jahren. Aber wenn ich das nicht habe als Unternehmer, dann kann ich auf mein Unternehmen nichts steuern. Also dann kann ich nur immer die Kosten sparen und schauen, dass ich den nächsten Monat überlebe. Und so. Dann fahre ich nur auf Sicht. Das ist kein nachhaltiges Konzept. Da bin ich immer anfällig für Angriffe von außen.

Beate Roth

Also diese Zielvorstellung, also zum einen würdest du es denn auch so sehen, dass es also ein klares Ziel zu haben auch wichtig ist, neben dem diese Zielvorstellung, die mir Orientierung gibt, wo ich auch entscheiden kann dann.

Birgit Ströbel

Genau, das erste ist diese Zielvorstellung, dahin wollen wir uns weiterhin entwickeln und dann brauche ich ja Strategie, wie geht es, wie komme ich denn da jemals an. Und die Strategie, sagen wir mal, wir haben eine Vorstellung in fünf, sechs Jahren soll das Unternehmen so im Markt stehen. Wir machen mit den Zielgruppen dann Umsatz. Wir haben vielleicht noch eine neue Branche dazu genommen oder einen neuen Produktbereich, den ich heute noch nicht habe. Und damit ich da anfange, habe ich eine Organisation, die recht agil arbeitet. Wir haben viel digitalisiert bis dahin. Also ich habe eine Vorstellung vom Unternehmen. Da bin ich ja heute noch nicht, dann brauche ich eine Strategie, wie komme ich denn dahin? Und ich arbeite mit den Kunden so, dass wir diesen Zeitraum dann in den Jahresscheiben schneiden, dahin zu kommen, was muss denn jetzt intern passieren? In der Digitalisierung, im Produktmanagement vielleicht, in der Kultur, wo müssen wir ansetzen und was muss im nächsten Jahr passieren und was hat Zeit für später? Und aus den Kernthemen vom nächsten Jahr definiert man die Ziele, die Unternehmensziele. Und dann kann man sehr gut in die Abteilungen gehen und sagen, was sind die Umsatzziele, welche Zielgruppe wird neu akquiriert, was ist im nächsten Jahr intern? Gibt es ein Programm für Führungskräfte oder wo müssen wir ansetzen? Und dann bist du schon ein Jahr später deutlich näher an deiner Zielvorstellung.

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alleine oder gemeinsam

Beate Roth

Ja, Kultur, genau, Unternehmenskultur, das ist ja quasi so, würde ich mal sagen, dieser erste Step, den es zu finden gibt. Wo wollen wir hin? Was ist unsere Vorstellung? Was sind unsere Werte? Also ein Begriff, wo man erstmal denkt, wow, Werte, kann man brauchen, aber wenn man sich dann eher mit beschäftigt, dann merkt man, wow, das gehört mit zum Fundament. Das ist so, so wichtig, genau diese Werte eines Unternehmens herauszuarbeiten und das ins Unternehmen zu bringen. Du hast ja Grundvoraussetzung, ist auf jeden Fall der Unternehmer, Unternehmerinnen, also Geschäftsführer, Inhaber der Gesellschaft. Die müssen veränderungsbereit sein, dann natürlich die Belegschaft mitnehmen. Und dann hattest du jetzt Digitalisierung und Produkte, also neue Produkte auch am Markt zu bringen. Und bei der Digitalisierung bin ich natürlich auch direkt bei diesem Thema digitale Tools. Schlägst du die dann auch vor? Gibt es konkrete Tools an die Hand, mit denen die Unternehmen arbeiten sollen? Ich habe auch gesehen, du hast natürlich ein Netzwerk, das du ja auch mit involvierst bei deinen Arbeiten. Wie kann man sich das vorstellen?

Birgit Ströbel

Also ich meine, das ist ja ein großer Begriff Digitalisierung.

Beate Roth

Definitiv.

Birgit

Das eine sind so die internen Abläufe, wie arbeitet ein Unternehmen und jetzt haben wir einen sehr angespannten Arbeitsmarkt und Schwierigkeit Talente zu kriegen. Also das alleine zwingt schon Unternehmen intern darüber nachzudenken, was muss gar nicht der Mensch machen. Und ich stelle gerade in Immobilienunternehmen fest, dass die Ressourcen so vergeudet werden für administrative, wiederkehrende Aufgaben, die schon längst die Maschine machen könnte. Aber man müsste sie halt einmal aufsetzen. Also, das ist was, wo ich schon mit Bereichen drauf schaue, was sind so wiederkehrende Aufgaben, die digitalisiert werden können, damit das Onboarding neuer Mitarbeiter schneller geht und damit Ressourcen frei werden für die Aufgaben, die wirklich nur der Mensch machen kann. Wo ich am Kunden bin, wo ich verkaufe oder berate oder so. Und da ist ja heute schon ein Missverhältnis. Und das andere, was du ansprichst, die Tools, die intern genutzt werden, Da muss ich sagen, da gibt es in den Unternehmen in den letzten Jahren eine ganze Schwemme. Also da haben die teilweise viel zu viel eingeführt. Also die haben dann E-Mail und haben Slack und dann haben sie noch irgendein Board, ihre Projekte darzustellen und überall sind Informationen und dann wissen die Mitarbeitenden gar nicht mehr, welches Tool soll ich zuerst nehmen und verpasse ich jetzt was, wenn ich das nicht nutze. Also da braucht es wirklich auch so eine Guideline. Das ist unser Kommunikationstool. Also worüber kommunizieren wir intern? Ich empfehle da eben nicht E-Mail zu nehmen, sondern intern Slack oder wenn man jetzt die Teams Umgebung hat, also in Teams zu kommunizieren, dass E-Mail wirklich für die Außenkommunikation gedacht ist und intern bewege ich mich woanders und dafür eben ein Tool.

Beate Roth

Wie viele Tools, mal kurz dazwischen geworfen, Wie viele Tools denkst du so braucht man? Weil du ja schon sagst, es gibt aber tausende inzwischen. Es gibt nicht nur ein E-Mail-Marketing-Tool, es gibt inzwischen 50, 100, keine Ahnung wie viele. Aber so ein Unternehmen würdest du sagen, kommt man mit fünf gut parat oder sagst du, nee, zehn, zwanzig sollten es schon sein?

Birgit Ströbel

Ich glaube, das ist von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich. Also wenn ich ein Produkt entwickele oder mit mehreren Abteilungen größere Projekte abwickele, dann brauche ich irgendwas zum visualisieren. Also so ein Projektmanagement-Tool, wo ich die Aufgaben sehe, wo ich auch visualisieren kann, wo ich stehe. Und das kann jetzt wie ein Trello-Board sein, also so ein Scrum-Board, kombiniert eben mit so einer Projektmanagement-Darstellung. Sowas, das braucht aber vielleicht die Buchhaltung nicht. Also das ist schon abteilungsspezifisch. Und wenn ich im Marketing bin und sehr viele Tickets habe, sehr viele kleine To-dos, die von allen Bereichen reinkommen, dann brauche ich idealerweise so ein Ticketsystem, wie in einer Agentur verwendet wird, um die Fülle der kleinen Aufgaben händeln zu können. Mit diesem Tool müssen natürlich die Auftraggeber, die internen, arbeiten, weil sie ihre Aufträge reingeben, aber sie müssen es nicht wirklich bedienen. Also ich denke, es gibt für manche Bereiche spezielle Tools und es gibt unternehmensweit Transparenzsorgen. Kommunikation, Informationen, die alle kriegen sollen, die sollten in einem einheitlichen Tool sein.

Beate Roth

Und du gibst dann diesen, wenn ich jetzt daran denke, dass Unternehmer hier zuhören, Unternehmerinnen, die dich gegebenenfalls auch beauftragen wollen, dass man sich vielleicht schon so ein bisschen vorstellen kann, gibst du dann so eine Liste an Tools oder Empfehlungen auch raus, dass sie sich das dann anschauen oder wie kann man sich das anschauen?

Birgit Ströbel

Das kommt immer wieder vor, also dass ich Anfragen kriege, jetzt sie wollen eine Datenbank einführen oder ja so ein Kommunikationstool, was gibt es denn da? Dann gebe ich schon mal Tipps, um sich das anzuschauen. Wenn sie es wirklich einführen, würde ich anders arbeiten. Schaue ich mir schon an, was ist denn der Bedarf? Also was auch wieder, was ist denn der Zielzustand, was wir haben wollen, um dann sagen zu können welcher Weg ist der richtige? Weil eben nicht ein Tool löst plötzlich mein Problem, also ich muss schon klar sein was will ich lösen also was will ich danach anders haben, und so entsteht eigentlich das Pflichtenheft. Nach was suchen wir? Nach welcher digitalen Lösung?

Beate Roth

Ja, ich unterscheide ja auch immer ganz stark zwischen Digitalisierung und Digitalität. Also Digitalität ist für die ganze von Veränderung angefangen, diesen Willen zu haben, bis hin über Marketing zur Automatisierung kommen. Es gilt halt erstmal festzuhalten, worüber reden wir, wo wollen wir hin, dann die Daten digitalisiert vorliegen zu haben, denn nur dann kann ich sie auch automatisieren. Und genau dieses, du sagtest es so schön, es werden so viele Ressourcen noch in der Immobilienbranche vergeudet, weil da halt Zeit und Geld wirklich mehr oder weniger in den Mülleimer geschmissen wird, was man viel einfacher und ich finde es ja auch nicht nur einfacher, sondern auch freudiger arbeiten kann. Denn ich hätte in vielen Dingen auch keine Lust, ich nenne es ja immer dieses E-Mail hin und her, Pingpong, E-Mailing oder Telefonieren, schon allein dieses Terminvereinbarungstool, wie wir uns ja jetzt auch hier in Zoom treffen, dass automatisiert ein Zoom-Link generiert wird und du dir den Termin aussuchen kannst, wann wir hier dieses Interview führen. Das sind alltägliche Sachen, die Immobilienmakler ja auch bei Besichtigungen, bei Notartermin, bei Erstgesprächen. Ja, das ist unser alltägliches Geschäft, aber wer nutzt das? 

Birgit Ströbel

Also du hast es ja perfekt aufgesetzt, also bei dir ist ja die ganze Strecke super, also sehr sehr gut. Das finde ich ganz toll. Wenn ich in Unternehmen reinschaue, weil du sagst, das macht doch viel mehr Spaß, das stimmt nicht unbedingt. Also ganz viele in ihrer Komfortzone, die mögen das schon so und gerade wenn auch der Markt angespannter ist, wenn sie im Vertrieb sind und merken, die Umsätze, sie haben nicht so eine gute Conversion, es ist schwieriger Umsatz zu generieren, dann ist es auch schon für einen selbst eine gute Ausrede oder so, dass ich mich ja damit beschäftigen muss, ich muss das Exposé noch erstellen und ich muss noch jetzt den Kunden anlegen. Also diese administrativen Aufgaben sind auch eine willkommene Beschäftigung für viele. Nur wenn ich als Unternehmer drauf schaue, sage ich, nee, nee, ich will nicht meine Mitarbeiter für was bezahlen, was viel von der Qualität und von der Konsistenz die Maschine noch viel besser könnte. Ich möchte, dass meine Leute am Kunden sind. Dann muss ich da was sehen. Also das macht auch Menschen Angst.

Beate Roth

Es stoppt leider ab und an. Ich glaube, es liegt an deinem Internet. Ich weiß es natürlich nicht, vielleicht liegt es auch meinem, aber Entschuldigung an der Stelle für nachher die Aufzeichnung. Aber vom Grunde her verstehen wir dich gut. Kommen wir mal auf die angespannte Situation jetzt. Da gilt es ja jetzt noch mal ganz neu zu denken, eigentlich ja ständig, wie wir festgestellt haben. Da würde ich dann auch gleich noch mal drauf kommen, wie oft man dann wieder diese Zielvorstellung sich aufsetzen sollte. Oder machen wir das als erstes, wie oft würdest du sagen, einerseits reden wir hier, man soll sich eine Zielvorstellung machen, andererseits sollen sie dauerhaft veränderungsbereit sein, das steht jetzt ein bisschen im Missverhältnis.

Birgit Ströbel

Nein. Also die Zielvorstellung wenn ich weiß wo ich hin will, ist vergleichbar mit einer großen Bergtour. Also wenn du sagst, einmal in den nächsten fünf Jahren möchte ich am Mount Everest oben stehen. Das ist dein Zielbild, das will ich erreichen. Dann muss ich auch planen, was brauche ich denn, weil heute bin ich gar nicht fit darauf zu gehen, wie muss ich mich ausrüsten, muss ich im nächsten Jahr vielleicht schon mal einen kleineren Berg machen, ich brauche eine andere Ausrüstung. Also was brauche ich, wirklich dann 2030 oder 2028 auf dem Mount Everest zu stehen? Das würde man ja auch nicht alle zwei Jahre ändern und sagen Mount Everest war mal so eine Idee, will ich jetzt doch nicht, jetzt will ich was anderes. Also wenn ich das alle zwei Jahre ändere, dann komme ich da nie an. Also deswegen diese Zielvorstellung, die bleibt schon gleich. Der Weg dahin kann sich ändern. Also ich mache mit Unternehmen die Strategie so für die nächsten zwei Jahre und dann immer für die nächsten zwei Jahre, also jährlich, drauf zu schauen, was hat sich, was verändert sich gerade. Gibt es Opportunities, die schneller da sind? Also gibt es Möglichkeiten, früher den Umsatz zu machen, den ich gedacht habe oder bricht mir gerade was weg, muss ich da reagieren, aber das wo ich ankommen will, ändere ich erstmal nicht. Das ist ja unser Leuchtstern, unsere Orientierung, worauf wir alle Entscheidungen treffen.

Beate Roth

Ja, danke schön. Ja, das nochmal als Klarstellung und auch wieder super, Berge ist glaube ich auch dein Thema, Bergsteigen, sehr schön. Das finde ich auch immer toll, wenn wir aus unserer Welt herauskommen, also bist ja auch stark verhaftet, ist ja auch richtig, dass man sich positioniert, du hilfst den kleinen, mittelständischen und Immobilienunternehmen, also in der Immobilienbranche jetzt fokussiert, aber sich Beispiele aus einer ganz anderen Branche, nämlich dem Bergsteigen dann zu holen, dieses immer mal raus aus der eigenen Welt, weil von was machen die, dann das wieder, da irgendwelche Dinge heraus zu kristallisieren, die einem in der eigenen Branche wieder helfen. Ja, jetzt lassen wir es aber mal auf die jetzige Situation. Du sagtest, ja, es ist ja irgendwie so, es ist nebelig, man weiß es sowieso nie, wie sich irgendwas entwickelt, aber im Moment ist es ja so, gefühlt alle drei Monate kommt die nächste Katastrophe oder Krise. Hat jetzt auch wieder was mit mit Werten und Mentalität zu tun, mit meinem Mindset, wie ich damit klarkomme, aber gehen wir mal auf die unternehmerische Sicht ein. Was rätst du im Moment zu tun oder worauf sollte man Fokus legen? Was sagst du gerade jetzt so deinen Kunden?

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Birgit Ströbel

Also ich habe das ja gerade mit allen Kunden vielleicht noch als Ergänzung. Ich arbeite nicht nur für die Immobilienbranche, also das ist ein großer Schwerpunkt, sondern generell also für Mittelstand, für inhabergeführte, schnelllebige Branchen. Also ich habe auch andere Branchen. Also was momentan ist, und das hat ja schon mit Corona eigentlich begonnen, dass Einschläge passieren, die ich nicht unter Kontrolle habe. Und bisher sind wir sehr kontrollverwöhnt und steuern alles selbst und es gab ja in den letzten Jahren nicht so gravierende Einschläge, die uns so betroffen haben. So, mit Corona hätte man das jetzt schon mal lernen können, dass Sachen passieren, die außerhalb unserer Kontrolle sind, aber der Reflex der meisten Deutschen zumindest ist, durchzuhalten und zu hoffen, dass es bald wieder vorbei ist. Und dann waren jetzt zwei Jahre um, und jetzt sagt man, jetzt ist endlich das ein bisschen vorbei und jetzt kommt das Nächste. Also das wird einfach so bleiben. Jetzt ist es gerade massiv, dass wir Inflation und Energiekostenexplosion, Baumaterialien nicht lieferbar haben. Also alles kommt gerade zusammen, das ist schon heftig, aber wenn nicht so viel zusammenkommt, kommt das nächste. Also die nächste Pandemie wird kommen und sowas. Wir müssen einfach das zu unserem Alltag machen und annehmen, dass ganz viel passiert, was ich vorher nicht weiß. Also diese Unsicherheit, dass ich die als Selbstverständlichkeit mal annehme. Ich muss das ja nicht gut finden, aber es ist unsere Begleitung derzeit. Das ist, in der Welt leben wir jetzt. Und je mehr ich festhalte, desto mehr Stress mache ich mir. Und das ist eben das Zweite, was von unserem Naturell nicht gut ist, dass wir immer noch was draufpacken. Wir halten an allem fest, das muss alles klappen wie bisher, jetzt kommt was neues dazu, jetzt packen wir noch was drauf. Also wir müssen auch lernen, loszulassen und Dinge zu streichen. Also wir können gar nicht mehr arbeiten, die Menschen sind wahnsinnig belastet, sind total erschöpft. Das hat man letztes Jahr schon gemerkt. Die Weihnachtszeit war für niemanden eine Entspannung. Also du triffst im Januar die Leute und die sind alle irgendwie erschöpft. Also wir müssen lernen, was tun wir nicht mehr, was lassen wir weg, einfach, dass wir wieder Luft kriegen. Und das ist ein schwieriger Lernprozess. Das kann ich für mich selbst machen, mich hinsetzen und sagen, was kostet mich gerade Zeit und bringe ich mich gar nicht weiter, was lasse ich jetzt mal weg und das kann ich auch mit meinem Team machen. Lasst uns mal zusammensetzen. Jeder schreibt auf, was beschäftigt ihn gerade so stark und das tragen wir zusammen und dann entscheiden wir, was wollen wir künftig nicht mehr. Ja, setzt schon wieder Energie frei. So ein Mini-Hack, den ich so geben kann. Wenn man jetzt unternehmerisch drauf schaut, ich habe gerade viele Chancen-Workshops, nenne ich das, die ja aus der Krise entstehen. Also manchen Unternehmen bricht die Hälfte des Umsatzes weg gerade. Das ist ja schon heftig. So der Reflex ist erstmal Kosten raus, man muss irgendwie die Kosten senken und jetzt fahren alle auf Sicht. Aber das ist ja auch nicht dauerhaft. Ich bin ja dann als Unternehmer weiß ich ja gar nicht, was ist nächstes Jahr. Ich brauche schon für mich einen Plan für das nächste Jahr. Und was ich mache, wir arbeiten so, dass wir schauen in jeden Herausforderungen, die jetzt gerade bei dem Unternehmen sind, was ist denn auch das Gute dran? Also welche Chance steckt denn da drin, wenn mir was wegbricht, aber was wird denn sichtbar? Wer sind denn noch die Leute, die kaufen? Oder was ist denn die Alternative, wenn ich das eine nicht mehr bauen kann, was wäre denn die Alternative? Alle mal wieder zu inspirieren, anders zu denken, weil wenn du so drin bist in den Problemen, du siehst nur noch Probleme, du bist gar nicht mehr kreativ. Also es braucht diesen Schritt nach außen, neben sich zu schauen, okay, wenn das eine nicht geht, was geht denn dann? Und das zweite ist, ich brauche dann auch die Entscheidung. Also wenn ich jetzt die Idee habe, dann muss ich auch entscheiden, diesen Weg jetzt zu gehen und zu sagen, lasst uns das jetzt probieren, wir setzen einen Teil der Ressourcen genau da drauf, damit wir in einem halben Jahr, in einem dreiviertel Jahr damit Umsatz machen oder damit eben neue Potenziale erschließen. Und das geht. Und es gibt ja Unternehmen, die sehr gut durch die Krise kommen, die nicht zwei Monate vorausschauen, sondern 18 Monate. Also jetzt, wo wollen wir am Ende nächsten Jahres stehen? Wie kommen wir da hin?

Beate Roth

Eigentlich hätte ich schon ganz viele Storys aufschreiben sollen, weil ich das faszinierend finde, was für Ideen, also wie die Chancen ergriffen worden sind von den Unternehmern. Ich hoffe, irgendeiner schreibt dieses Buch, vielleicht gibt es auch schon, ich habe es noch nicht gegoogelt, von wirklich diesen Game-Changern, die die Chance genutzt haben und genau das, was du gerade jetzt alles gesagt hast, auch so umgesetzt haben. Diese Chancen-Workshops, machst du die dann einzeln bei den Unternehmen?

Birgit Ströbel

Ja, mit den Geschäftsführern oder Inhabern. Also da zuerst ja das ist die erste peer group praktisch. Die Inhaber müssen ja für sich wieder einen Weitblick entwickeln und eine Zuversicht, weil bei ihnen kommt ja jetzt alles zusammen. Und das setzt wirklich Energie frei, das ist immer schön zu sehen, wenn man startet, dann sagen alle, ich will mich jetzt nicht mit den Problemen beschäftigen, aber brauchen wir ja am Anfang, um dann eine andere Perspektive zu entwickeln. Und was da für gute Energie entsteht und die gehen auch wirklich raus, ganz positiv. Und dann kann man in der nächsten Runde mit den Führungskräften arbeiten. Aber der erste Schritt ist eben schon von oben.

Beate Roth

Ja, und von außen sich inspirieren zu lassen, ich glaube, das ist auch noch ein ganz wichtiger Punkt. Man schafft das selten alleine. Man braucht diesen Coach, Mentor oder Trainer, wie man auch immer das nennt. Aber diesen Blick von außen braucht man da auch sich selber mal rausnehmen. Aber ich denke auch gerade an meine Situation damals. Wir sagten ja, wir haben es beide erlebt, hoch und tief als Unternehmerin. Das gehört auch dazu. Das weiß auch jeder, dass diese Kurve eigentlich nie gerade aus nach oben geht bei den erfolgreichen Unternehmer*innen. Und in meiner Situation damals, das eine war dann, okay, du hast jetzt sehr viel Geld verloren mit dem Proptech, was du da gemacht hast, dass man auch krank wird, der Körper zeigt das dann auch meistens und dass man so wirklich, ja, so ein bisschen Kopf in Sand, so wie so ein Storch, ich will nichts sehen, ich will nichts hören und gefühlt zwei Tage später durch einen Impuls von außen, durch eine Idee, die Situation ist genau die gleiche wie zwei Tage vorher, hast du die Power und gehst wieder ganz neue Wege und schaffst das dann auch. Und schaffst das nicht in dem Sinne, dass man sich dahin quält, wieder was Neues aufzubauen, sondern dass man da wirklich mit Freude wirklich dran geht. Also so ist es mir zumindest ergangen. Und genau, ich kann es auch nur empfehlen und ich schreibe es auch immer wieder, dass der Fehler, den ich damals gemacht habe, inzwischen so viel Mehrwert gegeben hat. Also Fehler sind grandios.

Birgit Ströbel

Absolut, absolut. Und wie du sagst, es braucht den Impuls von außen. Und einen Fehler, den Unternehmen dann in der Krise machen, ist, dass er alle Kosten cutten und oft auch die externe Unterstützung erst mal streichen. Und erfolgreiche Unternehmen machen das gerade nicht, sondern die sagen, ich kann nicht in meinem eigenen Saft jetzt die Lösung finden. Ich brauche diesen Impuls von außen und da möchte ich wirklich alle ermutigen, nicht alle externen Budgets zu streichen, weil es total dumm ist. Also dann hat man dauernd sitzt man mit den gleichen, die alle die gleichen Probleme haben. Da kann keine neue Energie entstehen.

Beate Roth

Ja, ich erinnere mich auch, dass ich viel Investor noch gebucht habe, wo ich beim Buchen nicht wusste, wie ich die dritte Rate zahlen sollte. Aber ich habe sie gezahlt. Also das ist wirklich dieses investieren in sich, ins Unternehmen. Ja, es kostet Geld und Zeit, aber es bringt dann auch irgendwann, kommt zum Erfolg. Also ich finde dein Geschäftsfeld ja wirklich grandios. Sehr, sehr interessant. Lass uns mal dich noch ein bisschen als Privatperson kennenlernen. Jetzt haben wir schon gehört, die Berge magst du und vielleicht kennst du es auch aus den Interviews zu dir, die du vielleicht schon im Podcast oder auf YouTube von meinem Kanal zur Sache Digitalität angeschaut hast, dass ich meine Gäste immer noch frage im Auswahlverfahren, was ihnen mehr liegt oder mehr zusagt und meistens starte ich mit "Berge oder Meer", du bist auch tatsächlich Bergsteigerin.

Birgit Ströbel

Ja ja, also Sommer und Winter, also ich liebe die Berge. Ich bin auch gern am Wasser, aber es muss kein Meer sein. Also es reicht mir auch ein See, wenn drumherum Berge sind.

Beate Roth

Und Wein oder Bier?

Birgit Ströbel

Wein. Obwohl ich aus Bayern komme und da ja viel Bier getrunken wird, bin ich trotzdem leidenschaftlicher Weintrinker. Aber ich trinke schon auch mal ein Bier im Biergarten oder zum Oktoberfest natürlich.

Beate Roth

Aber man findet dich jetzt nicht mehr in Bayern, in München, ne?

Birgit Ströbel

Doch, doch. Ich habe zwei Standorte, München und Berlin. Zwei Standorte, mich kann man da und da treffen.

Beate Roth

Und online sowieso überall. Aber du bist da nochmal zwischengeschoben überall in der DACH-Region oder in Deutschland tätig?

Birgit Ströbel

Ja, ja. Also Schwerpunkt Deutschland. Ich habe schon Kunden, die auch Niederlassungen in anderen Ländern haben, aber deutschstämmige Unternehmen, würde ich mal sagen.

Beate Roth

Wenn wir beim Reisen sind, mache ich mal die Frage VW oder Tesla?

Birgit Ströbel

Ui, weder noch. Ich fahre Mini. Ich war gerade in Kopenhagen und bin da die ganze Zeit Elektroauto gefahren. Und habe dann auch mal gesehen, was das für Herausforderungen in der Langstrecke sind. Also ich fahre ja Langstrecke und ich würde eher sagen Mini oder Bahn. Also ich fahre alles, was weit ist mittlerweile mit der Bahn.

Beate Roth

Ja, ich habe auch schon seit 2011, damals habe ich mein Auto verkauft, habe es bis jetzt auch nicht bereut. Im Gegenteil, ja, man kommt sehr gut mit ÖPNV rum und Fahrradfahren ist sowieso gesund. Du hast jetzt gerade gesagt, dass du in Kopenhagen warst und da möchte ich auch gerne noch ansprechen, dass du da aus deiner Leidenschaft zu der Kunst hin auch gerade warst. Das hast du mir gerade kurz vor der Aufnahme erzählt. Was machst du denn da mit der Kunst? Was ist da dein Aufgabengebiet?

Birgit Ströbel

Also ich bin ja Angel für junge Unternehmen und ein Bereich ist tatsächlich junge Künstler. Also ich unterstütze moderne junge Künstler dabei Projekte im öffentlichen Raum zu realisieren und ich übernehme dann diesen ganzen lästigen Teil, also Anträge an Ministerien, Fördergelder zu finden, Genehmigungsverfahren. Und in Kopenhagen war ich jetzt mit einem Künstler, der den Zuschlag bekommen hat, bei Europas größtem Lichtfestival im Februar zwei Werke zu präsentieren. Und dann habe ich mir das vor Ort mal angeschaut und habe dort mit den Veranstaltern gesprochen. Ja, und jetzt geht es darum, Sponsoren zu finden, um da ein tolles Werk von ihm, der wird so ein Stück vom Kanal beleuchten, das eben zu finanzieren. Da bin ich jetzt auf Sponsorensuche.

Beate Roth

Also hier der Aufruf schon mal an die Immobilienbranche. Das passt ja perfekt im öffentlichen Raum, Kunst. Wie kann man sich bei dir melden dann? Machen wir das mal als Einschub? Ich werde ja deine Internetseite verlinken.

Birgit Ströbel

Genau, über LinkedIn, LinkedIn, Birgit Ströbel oder über die Website birgitstroebel.de und da findet man die Kontaktdaten.

Beate Roth

Ja, also Sponsoren, super. In Kopenhagen, im Februar ist das schon. Hm, muss ich mal schauen. Ich habe zwar gerade vier Monate Mallorca gebucht, wo ich bis April sein werde, aber ich sage ja auch, das ist ja inzwischen auch, wenn es für Fliegen ist und nicht ganz so naturfreundlich, man ist ja wirklich in Köln. Köln-Malle ist ja anderthalb Stunden, das ist nicht anders als Stuttgart-Köln. Oder Berlin-Köln, mit der Bahn dauert es länger. Vielleicht noch mal Kopenhagen, da wollte ich immer schon hin. Sehr interessant, schön. Auswahlverfahren Android oder iOS?

Birgit Ströbel

iOS. Also ich bin seit ich Computer nutze und das ist schon ganz ganz lang bin ich schon Apple Nutzer und ja immer noch.

Beate Roth

Ein Fan genau. Klassik oder Pop?

Birgit Ströbel

Hip hop,oder was war das zweite, Pop? Ja genau also ich ich mag beides aber so von der Anzahl her würde ich sagen dann doch mehr Pop. Klassik muss für mich verdaulich sein, also ganz schwere Klassik da halte ich nicht so lange durch obwohl ich es schon als Genuss empfinde, ja, aber meistens dauern ja so Klassik Konzerte recht lange. Und mir würde schon eine Halbzeit reichen. Und bei Pop halte ich länger durch.

Beate Roth

Sehr gut. Das ist ein guter Stichpunkt. Du hast ja auch noch ein Unternehmen oder was du zumindest unterstützt. Wie heißt sie mit Fighter irgendwas? Da musst du mir gerade helfen.

Birgit Ströbel

Founders Fight Club. Den Founders Fight Club habe ich vor sechs Jahren mit einem Partner zusammen gegründet und wir bringen Startups und Corporates in Kontakt und helfen eben Startups dadurch ja Marktzugang zu kriegen, Zugang zu Investments und Corporates helfen wir eben dadurch den Weg zur Innovation zu jungen Leuten zu kriegen. Und da haben wir verschiedene Lernformate, wo Gründer oder überhaupt die Startups lernen, wie sie pitchen, wie sie sauber ihren Sales aufsetzen und wie sie dann auch zusammenarbeiten können mit Corporates. Weil dort ist ja das Tempo anders, die Prioritäten sind anders und da sind wir so das Bindeglied zwischen beiden.

Beate Roth

Okay, die Seite werde ich natürlich auch verlinken. Frage, ist das nur für die Immobilienbranche, Startups, also PropTechs oder auch egal welche Branche?

Birgit Ströbel

Ist eigentlich für alles, aber jetzt in der Tat haben wir jetzt seit eineinhalb Jahren einen PropTech-Fokus und machen auch recht viele Formate für Immobilienunternehmen, die jetzt mal eine Aufgabenstellung haben, die sie gelöst haben möchten, können sie reingeben als Challenge und wir rekrutieren dann junge Leute aus Startups oder aus der Startup-Welt, die an der Aufgabe des Unternehmens arbeiten. Also da passiert ganz viel.

Beate Roth

Ich denke mal fast, wir haben mit meinem PropTech angefangen, wir hören mit anderen PropTechs auf und schließen da mal den Kreis. Ich denke, ich freue mich auf irgendeine Einladung in den nächsten Jahren, wo ich dich wieder zu Gast haben darf, beziehungsweise ich lade dich jetzt schon mal herzlich ein zu meinem PropTech Online Kongress, der im nächsten Jahr im Mai sein wird. Hochinteressant, was du alles schon gemacht hast, was du weiterhin machst. Vielen Dank für dieses Interview, liebe Birgit.

Birgit Ströbel

Danke dir. Das waren ganz tolle Fragen. Wenn du deinen PropTech-Kongress machst, wir richten nächstes Jahr die Bautech aus in München auf der Münchener Messe. Also da werden wir den ganz großen Bereich haben von PropTech Startups. Also vielleicht passt das ja auch zusammen, dann können wir da was zusammen machen.

Beate Roth

Sehr gerne, wann ist das?

Birgit Ströbel

Oh, da muss ich jetzt nachschauen. Ich habe jetzt nicht den Messetermin, muss ich nachschauen. Bautech haben wir heute die Info gekriegt, dass wir das eben ausrichten können.

Beate Roth

Sehr schön, Gratulation dann auch schon mal dazu. Ja, tolles Netzwerk habe ich auch schon gesehen. Ich habe gesehen, du arbeitest auch mit Martina Fuchs zusammen, glaube ich. Die sind da im Netzwerk mit aufgeschrieben. Ja, einen Podcast höre ich auch sehr gerne. Ja, toll, toll, dass wir uns über die Jahre nicht verloren haben und du mir damals zwar die Augen geöffnet hast, aber ich das damals noch nicht so wahrhaben wollte, aber du hattest absolut Recht. Liebe Birgit, nochmal herzlichen Dank, ich wünsche dir alles Gute und freue mich auf ein nächstes Gespräch, Gemeinsamkeiten, Kooperation oder was auch immer. Alles, wie ihr, liebe Zuhörer, Zuschauer, Birgit kontaktieren könnt, lest ihr in den Show Notes. Und wie gesagt, Dankeschön und auf Wiedersehen, Birgit!


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